Aktuelle Mietsituation in Deutschland relativ attraktiv

Steigende Mieten und knapper Wohnraum – diese Nachrichten hört man immer wieder in deutschen Medien. Die Bundesregierung hat zur Begrenzung stark steigender Mieten in den Ballungsräumen in Deutschland sogar die sogenannte Mietbremse als Gesetz verankert. Die vereinbarten Regelungen sollen stark ansteigende Mieten in den Ballungszentren ausbremsen. Doch vergleicht man die derzeitige Situation in Deutschland mit der Mietsituation in anderen Ländern, so findet man hierzulande sogar noch eine recht attraktive Landschaft für Mieter vor. Betrachtet man die Mietsteigerungen in den letzten 5 Jahren, so kann zwar gerade in den Ballungsräumen in Deutschland – also in stark nachgefragten Gebieten – sehr wohl eine beträchtliche Erhöhung verzeichnet werden, doch im rechten Verhältnis betrachtet relativieren sich diese Zahlen. So werden beispielsweise 45 % in Berlin oder 28 % in München als stattgefundene Erhöhung verzeichnet. Zudem wird der angebotene Wohnraum immer knapper – viele Menschen finden also keine geeignete Wohnung mehr in der Nähe zum Arbeitsplatz. Doch trotz dieser keineswegs guten Entwicklung ist die Situation in Deutschland im europäischen Vergleich noch als gut zu bezeichnen. So stiegen z. B. die Mieten im gleichen Betrachtungszeitraum in Spanien um mehr als das Doppelte – und dies sogar landesweit und nicht nur in Ballungsräumen. Wohnungen in London oder Paris sind im Vergleich nicht nur teurer je m² Wohnfläche als in deutschen Ballungsräumen, sondern zusätzlich oft noch in sehr marodem Zustand.

Vergleich entscheidender Kennzahlen spricht für Deutschland

Eine sehr wichtige Kennzahl ist der sogenannte Mietaufwandsanteil nach Haushaltseinkommen. Hierbei werden die Mietaufwendungen zum kompletten Haushaltseinkommen ins Verhältnis gesetzt – in Deutschland liegt dieses Verhältnis im Schnitt bei 22,5 %. In Westeuropa liegen nur Irland, Portugal und Österreich unter diesem Niveau. Damit ist klar, dass in Deutschland die Ausgaben für die Miete vergleichsweise gering sind – trauriger Spitzenreiter ist übrigens Griechenland, denn hier müssen Mieter durchschnittlich mehr als 33 % ihres Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben. Diese Zahlen stammen aus 2013 – aktuellere liegen derzeit noch nicht vor. Die mittlerweile in der Umsetzung befindliche Mietpreisbremse wird die Situation für Mieter aber aller Voraussicht nach eher noch verbessern und die Relation zu den Zahlen anderer Länder noch weiter zu Gunsten Deutschlands verschieben.

Angebot und Miethöhe ebenfalls attraktiv

Nach der Meinung vieler Experten ist gerade der Mietmarkt in Deutschland durch vergleichsweise hochqualitative Angebote gekennzeichnet, die zudem noch zu einem relativ angemessenen Mietpreis erhältlich sind. In Deutschland wohnt ca. die Hälfte aller Haushalte zur Miete – trotzdem ist (bundesweit betrachtet) kaum zu beobachten, dass sich ein Nachfrageüberhang ausbildet. Es sind also nicht zu wenige Angebote für Mietinteressenten am Markt – mit Ausnahme bestimmten Ballungsräume. In den meisten anderen Ländern herrscht ein viel größeres Ungleichgewicht zwischen Eigentümer- und Mieterhaushalten – und dies überwiegend landesweit. Dadurch kann sich – entgegen der Entwicklung in Deutschland – in diesen Ländern oftmals kaum ein Haushalt frei entscheiden, ob er mieten oder kaufen möchte. Gerade bei einkommensschwächeren Haushalten kann das zwangsweise Kaufen von Immobilieneigentum schnell ins finanzielle Abseits führen. Bei der großen Vielzahl unterschiedlicher Angebote in Deutschland hingegen finden auch einkommensschwächere Haushalte eine passende Wohnmöglichkeit.

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